Am 31.01.2007 lautete unser Thema:
Veranstaltungen
Das aus dem anglo-amerikanischen Recht übernommene Institut der Service Level Agreements (SLA) ist zwischenzeitlich insbesondere beim IT-Outsourcing, aber auch bei anderen komplexen IT-Verträgen nicht mehr wegzudenken. Teilweise kommen SLA sogar als Hilfestellung für das interne Controlling innerhalb eines Unternehmens zum Einsatz, wobei die einzuhaltenden Service Levels dann zwischen den Kostenstellen im Unternehmen vereinbart werden, ohne Verträge im eigentlichen Sinne darzustellen. Teilweise drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass SLA manchmal als Profilierungsinstrumente der IT-Provider missbraucht werden. Dies gilt insbesondere, da SLA häufig mit technischen Fachbegriffen und umfangreichen Definitionen überfrachtet werden, die eine einfache Handhabung der SLA durch den IT-Anwender faktisch unmöglich machen. In der Praxis hat sich zudem gezeigt, dass nur etwa 1/3 der Anwender überhaupt ein angemessenes Service Level Management unterhält.
In unserer Veranstaltung erhalten Sie Gestaltungshinweise von Praktikern:
Herr Rechtsanwalt Dr. Michael Rath geht in seinem Vortrag der Frage nach, ob und wozu solche "Leistungsstandard-Vereinbarungen" aus rechtlicher Sicht von Nutzen sind und in welchem Verhältnis SLA zu dem eigentlichen IT-Vertrag, Leistungsscheinen sowie Pflege- und Wartungsverträgen stehen. Weiterhin werden konkrete Praxisbeispiele diskutiert und am Paradebeispiel der Verfügbarkeit gezeigt, dass es für ein- und denselben Key Performance Indicator durchaus Gestaltungsalternativen für beide Vertragsparteien gibt. Zudem werden verschiedene Modelle für die Regelung der Nichteinhaltung von Verfügbarkeitszusagen vorgestellt. Da sich der Vortrag vor allem an Nichtjuristen wendet, wird das bei SLA anwendbare AGB-Recht nur kurz angesprochen.
Herr Peter Gierse von der Management Beratungsgesellschaft mbH (IT-Gesellschaft der PROVINZIAL Rheinland Versicherung AG) erläutert in seinem Vortrag die Handhabung von SLA aus Sicht des Dienstleisters. Schwerpunkte seines Vortrages sind die Definition von "Business on Demand“ in der Praxis und die Umsetzung des SLA am Beispiel einer aktuellen Kundensituation.
Die Veranstaltung richtet sich an Juristen sowie alle IT-Unternehmen, die mit SLAs umgehen.
Begleitend ist Raum für Fragen und Diskussion vorgesehen. Persönliche Erfahrungen können während der Veranstaltung ausgetauscht und typische Probleme im Einzelnen besprochen werden. Wer möchte, kann den Referenten schon im Vorfeld seine Fragen oder Muster von SLA zukommen zu lassen, damit diese - natürlich anonym - in die Vorträge eingebracht werden können.
Persönliche Kontakte können anschließend bei einem Glas Kölsch und einem kleinen Stehimbiss gepflegt werden – ein wesentliches Kennzeichen des Arbeitskreises.
Referenten
Herr Rechtsanwalt Dr. Michael Rath ist Rechtsanwalt bei der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Köln, Brückenstraße 2, 50667 Köln, Tel.: 0221-9937-25795, michael.rath@luther-lawfirm.com. Herr Rath berät seit vielen Jahren u.a. IT-Provider und IT-Anwender bei der Ausgestaltung von IT-Verträgen. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind die Erstellung und Verhandlung komplexer Software- und IT-Verträge einschließlich IT-Outsourcing, IT-Projektverträge, Lizenzverträge, Shared Service-Vereinbarungen, Service Level Agreements (SLA), IT-Compliance und der Entwurf von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Herr Peter Gierse ist Vertriebsleiter bei der MBG Management Beratungs Gesellschaft mbH (IT-Gesellschaft der PROVINZIAL Rheinland Versicherung AG), Kölner Landstraße 11, 40591 Düsseldorf, Tel: 0211-99414-10, pgierse@mbg-online.de. Der Schwerpunkt von Herrn Gierse liegt in der Beratung und dem Vertrieb von Dokumenten-Management-Systemen.